Ein Bericht von Prof. Dr. H. M. Straßburg
Der Vater von Herrn Straßburg, Prof. Dr. H. M. Straßburg, war für die Organisation "German Doctors" im Sommer in Nairobi, um dort als pensionierter Kinderarzt in einem der größten Slums medizinische Hilfe zu leisten.
Neben seiner Arbeit war er auch im Kinderheim und hat uns einen kleinen Bericht über seinen Besuch dort geschickt.
Pünktlich um 9:00 werden Jürgen, seine Frau Josette und ich, - wie vereinbart, von Erustus vor dem Utalij-Hotel abgeholt. Durch den chaotischen City-Verkehr fahren wir gen Südwesten. 2x werden wir herausgewunken – Erustus erzählt später, dass er von einem dickbäuchigen, unangenehmen Polizisten wohl deshalb keinen Strafzettel für falsches Einfädeln bekommen habe (- das machen hier alle!), weil er ihm sagte, sein Bruder sei ein “hohes Tier” bei der Polizei. In einem Supermarket kaufen wir noch Äpfel, Joghurt mit Geschmack, Vollkorn-Plätzchen und Milch – südlich von Athi-River geht es über einen holprigen und staubigen Feldweg zu einem abseitsgelegenen Gebäude, vor dem eine kleiner bunt bemalter Spielplatz ist.
Überall laufen Kinder herum, die Kleinen spielen, größere scheinen mit Aufgaben beschäftigt, es ist eine friedliche und freundliche Atmosphäre.
Eine freundliche Jugendliche führt uns zu Esther, der Heimleiterin. Sie zeigt uns die trockenen Ackerflächen – gerade heute sei die Berieselungsanlage kaputtgegangen.
Es geht an einem Hühnerstall und 2 angebundenen Kälbchen vorbei zu einem kleinen Kuhstall – dahinter befindet sich eine natürliche Methangasanlage, die mit Kuhdung gefüttert wird – das Gas dient zum Kochen.
Bei Tee und Plätzchen erzählt sie uns noch Einiges über das oft traurige Schicksal der 30 Kinder, die ab dem Neugeborenenalter aufgenommen werden, wenn ihre Mutter respektive die Eltern sie verstoßen. Eine 20jährige, die früher im Heim war und dann abgehauen sei, ist hochschwanger zurückgekommen – jetzt hilft sie und betreut ihr eigenes Kind.
Einige Kinder sind behindert. Ich flöte ihnen noch ein paar Melodien und zum Abschied singen uns die Kinder auch noch ein Lied.
Alice, die Direktorin, hat mich einige Tage später nochmals angerufen und bedauert, dass sie sich wegen der Beerdigung nicht mit mir treffen konnte. Vielleicht klappt es bei einem nächsten Mal.
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